Altersabhängige Makuladegeneration (AMD)
Unter Makuladegeneration versteht man eine meist altersbedingte, degenerative Netzhauterkrankung, bei der durch das Absterben von Netzhautzellen die Sehfähigkeit beeinträchtigt wird. Im fortgeschrittenen Stadium ist das Lesen, das Erkennen von Gesichtern oder Auto fahren dann meist nicht mehr möglich.
Man unterscheidet zwei Formen der AMD. Die Trockene AMD beginnt mit Ablagerungen (Drusen) von Stoffwechselprodukten und Verschiebungen im Pigmentepithel. Im weiteren Verlauf kann es zu einem Absterben der Sehzellen und damit Sehverlust im Netzhautzentrum kommen. 30 Prozent der über 70-Jährigen sind in unterschiedlicher Ausprägung von einer frühen, meist schleichend fortschreitenden Form der AMD betroffen. Bei der Feuchten AMD entstehen neue Gefäße unter der Netzhaut, die leicht bluten können und durch welche Flüssigkeit in oder unter die Netzhautmitte gelangt. Daher die Bezeichnung "feuchte AMD". Bei dieser Form der AMD kommt es meist zu einem sehr rasch auftretenden Verlust der Lesefähigkeit oder Auftreten von Bildverzerrungen. Eine geeignete Behandlung sollte möglichst rasch eingeleitet werden. Bei einer frühzeitigen Erkennung können wir mit neuen Technologien und Medikamenten den Krankheitsverlauf erheblich abmildern.
Heute ist die Makuladegeneration die Hauptursache für eine Erblindung bei älteren Menschen. Patienten mit Familienmitgliedern, die bereits an der Makuladegeneration erkrankt sind, und alle Menschen über 60 Jahren sollten sich untersuchen lassen. In unserer Praxis stehen Ihnen die technischen Untersuchungsmethoden wie Fotodokumentation, OCT (Optische Kohärenztomographie) und FAG (Fluoreszenzangiographie) zur Verfügung, Diese neuen bildgebenden Verfahren, mit denen die Netzhaut schmerzfrei und exakt dargestellt und vermessen werden kann, haben die Therapie der AMD wesentlich ermöglicht.
Etabliert ist heute für die Behandlung der „feuchten“ AMD die Injektion eines Medikamentes (Anti-VEGF) in das Auge, das die neugebildeten krankhaften Blutgefäße unter der Netzhaut beeinflusst und dadurch die Netzhaut wieder „austrocknet“. Hierdurch kann die Sehschärfe bei über 90 Prozent der Patienten auf dem Stand zu Beginn der Injektionen gehalten werden. Bei gut 30 Prozent der Patienten kommt es zu einer Verbesserung der Sehschärfe. Je früher im Verlauf dieser Erkrankungsform die Medikamente verabreicht werden, desto besser ist die letztendliche Sehschärfe.
Wir führen diese Behandlung der feuchten AMD im Operationssaal der "Augenklinik am Kapellenberg" durch.